25.11.05

"Nichts, was der kirchlichen Intention des Raumes widerspricht..."

Das geht nur bei den "Evangelen" - Ökumene her und hin:

"Bis auf die Kirchenbänke bleibt der Kirchenraum unverändert: Orgel, Altar, Taufbecken, Kanzel und Heiligenfiguren. Alles bleibt so, wie es ist in der Alten Kirche in Buschbell, versichert die Kirchengemeinde Frechen. Sie will das Gotteshaus an der Ulrichstraße vermieten. Der Vertrag soll auf zehn Jahre festgeschrieben werden. Mieter ist der vor allem in Bachem bekannte Bauträger Wolfgang Eßling. Er machte sich dort mit seinen Projekten 'Mauritius Carré'und 'Feltenhof' einen Namen. Als Mieter einer Kirche beschreitet er Neuland: 'Das ist eine sehr reizvolle Aufgabe.' Seine enge Beziehung zur Stadt Frechen habe ihn bewogen, bei diesem Projekt mitzumachen. 'Diese schöne Kirche liegt mir am Herzen. Ich möchte das Gebäude erhalten und einem sinnvollen Zweck zuführen', sagt Eßling. Die Kirchengemeinde versichert ebenfalls: 'Es wird nichts stattfinden, was der kirchlichen Intention des Raumes widerspricht', sagt Sven Torjuul. (...)

Gottesdienste an bestimmten Feiertagen wie Weihnachten oder Ostern würden weiterhin stattfinden, ebenso die Reihe 'Konzerte in Alten Kirche Buschbell'." (Kölner Stadtanzeiger)

21.11.05

Immobilienmakler widerspricht Erzbischof

Über den Verkauf des Klosters Geistingen an die Priesterbruderschaft Pius X. seien über Jahre Verhandlungen geführt worden. 2004 schließlich habe die Provinzleitung der Redemptoristen nach Rücksprache mit Kardinal Meisner die Verhandlungen beendet. So berichtet kreuz.net und widerspricht damit der Darstellung der Erzbischöflichen Pressestelle.

18.11.05

Keine Materie des Erzbischofs

kreuz.net hatte im Oktober behauptet, Joachim Kardinal Meisner habe sein Veto gegen einen angeblich in Rede stehenden Verkauf des Klosters Geistingen an die Priesterbruderschaft Pius X. eingelegt (und wir hatten dies zitiert).

Nun teilt Dr. Manfred Becker-Huberti (Presseamt Erzbistum Köln) mit, wie die Dinge aus erzbischöflicher Sicht liegen:
Das Kloster und und die Kirche in Geistingen befinden sich ausschließlich im Besitz der Redemptoristen. Der Erzbischof von Köln war als Diözesanbischof nur mit der Frage befasst, ob die Kirche profaniert werden darf. An wen die Kirche dann eventuell verkauft wird, ist keine Materie des Erzbischofs. Insofern kann der Erzbischof den Verkauf an bestimmte Interessenten überhaupt nicht verbieten.
Hingewiesen sei an dieser Stelle noch auf zwei Beiträge im Marktlog, dem Blog des im Kloster ansässigen Designstudios.

13.11.05

Aktion "Rettet unsere Kirchen"



Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat im Dezember 2004 die Aktion "Rettet unsere Kirchen" ins Leben gerufen. Aus dem Aufruf auf der Startseite:

"Lebendige Geschichte

Wer in eine fremde Ortschaft kommt, der lässt meist den Blick über die Häuser gleiten. Bis er das höchste Gebäude sieht: die Kirche. Dort, so weiß man, muss das historische Zentrum sein. Denn Kirchen sind bis heute das Herz unserer Städte und Dörfer.

Hierhin zieht es die Menschen seit Jahrhunderten, um neue Kraft zu schöpfen, wichtige Stationen des Lebens zu begehen und innere Einkehr zu halten.

Doch viele wertvolle Dorfkirchen, Kapellen und Stadtkirchen stehen vor dem Verfall. Der Rückgang der Mitglieder in den Gemeinden und wegbrechende Kirchensteuern gefährden die Gotteshäuser in allen Regionen unseres Landes. Die Lage hat sich in den letzten Jahren dramatisch zugespitzt. Immer mehr Kirchen sind von Verfall, Verkauf oder sogar Abriss bedroht.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat deshalb die bundesweite Kampagne "Rettet unsere Kirchen" gestartet. Dabei benötigen wir dringend Ihre Hilfe! Denn gegenwärtig erreichen unsere Stiftung so viele Notrufe wie nie zuvor."

Evangelische Heilandskirche in F-Bornheim



Der epd schreibt am 11.11.2005:

"Frankfurt a.M. In der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau wird erstmals ein Gotteshaus komplett abgerissen. Die 1955 erbaute Heilandskirche im Frankfurter Stadtteil Bornheim soll Platz machen für ein neues Diakoniezentrum. Bis Anfang kommender Woche sollen die Kirchenmauern abgetragen werden. Der rund 40 Meter hohe Kirchturm werde gesprengt, um Geld und Zeit zu sparen, hieß es.
Im Gegensatz zur Frankfurter Hoffnungsgemeinde, die sich seit fast sechs Jahren auch juristisch gegen den Verkauf und möglichen Abriss ihrer Matthäuskirche an der Messe wehrt, gab es nahezu keinen Widerstand gegen den Abriss. Die Bornheimer Gemeinde hat einen starken Mitgliederrückgang zu verzeichnen. Zudem galt die Kirche als baufällig. Die Entscheidung zum Kirchenabriss fiel bereits vor fünf Jahren."
Auf dem Grundstück soll ein Diakoniezentrum entstehen, in dem die Evangelische Gemeinde Bornheim einen Andachtsraum, Kirchenladen und Kindergarten einrichten kann. (Frankfurter Neue Presse)

Die "Neue Presse weiter:

"Zur Erinnerung an die Heilandskirche werden im neuen Gemeindezentrum, das zurzeit in der Großen Spillingsgasse entsteht, unter anderem zwei Chorraumfenster sowie die Darstellung des Abendmahls und des Heiligen Geistes integriert. Ein weiteres Altarfenster wird in den Andachtsraum im Diakoniezentrum Bornheim eingebaut." Die Glocken wurden an die Christuskirche in F-Nied übergeben, die Kirchenbänke und Lampen komplettieren die Einrichtung eines privaten Konzertraums in Thierbaum, Sachsen.

11.11.05

Stehenlassen

Echo Romeo zur Immobilie Kirche und der Frage, was mit nicht mehr genutzten Gebäuden geschehen soll:
"Ein Bekannter, der sich auskennen muß, meint: Stehenlassen. Verfallen lassen. Angeblich könnten andere Europäer – er nannte die Italiener – kaum verstehen, wie schnell wir in Deutschland die Abrißbirne oder die Umnutzung (Vermarktung, wie es in einem Bericht der Rheinischen Post über die Kirchenbaunutzung in Krefeld heißt) als vermeintliche Lösung sehen.

So wie der Turm unserer Hauptkirche. Nahezu ein Jahrhundert lang trug er eine wilhelminische Dachhaube, bis Ende 2003 ein Sturm eine kupferne Fiale abriß und auf den Vorplatz schleuderte. Die Haube mußte weg, der digitus dei über Krefeld ist gekappt. Oups!"

Wörth am Main: Museum in der Kirche



Kein Fall von aktuellem Kirchenschwinden: Bereits 1903 wurde die Kirche St. Wolfgang in Wörth am Main profaniert. Seit Anfang der neunziger Jahre wird sie als Schiffahrts- und Schiffbaumuseum genutzt.

Eine kurze Info bei der Stadt Wörth, ein bißchen ausführlicher im Wochenendtipp der Frankfurter Rundschau vom 11. November 2005.

2.11.05

Heilig-Geist-Kapelle, Kempen

Seit dem 10. September 2005 ist die 1421 errichtete Heilig-Geist-Kapelle in Kempen eine Buchhandlung. Der religiöse Buchversender Choros hat dort seine Räume eingerichtet. Die Kapelle wurde bereits als Hotelbetrieb, Frisörsalon und Stadtbibliothek genutzt, ehe sie 1990 wieder ihrer ursprünglichen Nutzung zugeführt wurde. Für 15 Jahre, denn nun ist sie ein Opfer der finanziellen Krise des Bistums Aachen geworden.