30.12.12

Wider das Kirchensterben

Zu Weihnachten hat Daniel Deckers in einem Leitartikel der FAZ das Thema dieses Blogs aufgegriffen. "Wider das Kirchensterben" lautet die Überschrift.
Etwa zehn Kirchen oder Gemeindehäuser ereilt dieses Schicksal allein in der Evangelischen Kirche im Rheinland - jedes Jahr. Das Bistum Essen, das just in jenem Jahr 1958 gegründet wurde, als im Ruhrgebiet das Zechensterben begann, hat fast jeden dritten Kirchenraum zur Disposition gestellt. Andernorts hat das Kirchensterben noch nicht mit jener Wucht eingesetzt, die neben den betroffenen Gläubigen auch immer wieder Kommunalpolitiker und Denkmalschützer auf den Plan ruft.
Am Schluss seines Artikels bringt der Autor auf den Punkt, was Kirchen über die rein materielle Funktion eines Gebäudes hinaus bedeuten.
Gerade an Feiertagen wie Weihnachten, aber auch an Tagen persönlicher wie kollektiver Trauer zeigt sich, dass selbst die unscheinbarste Kirche mehr ist als ein seelenloser Versammlungsraum für eine zunehmend kleiner werdende Zahl religiöser Virtuosen mit seltsam anmutenden Zeremonien. Als Gedenk- und Erinnerungsort vergegenwärtigen sie die Vergangenheit, als Orte des Heiligen transzendieren sie die Gegenwart, als Stein gewordener Glaube bezeugen sie die sprachlich kaum fassbare Hoffnung auf Ewigkeit. Genau deswegen waren und sind Kirchen den Ideologen jeder Couleur stets ein Dorn im Auge gewesen, genau deswegen scharen sich noch heute Bürger, die an allem zweifeln, um ihre von Ideologien jeder Art bedrohten Kirchen. Genau deswegen werden auch heute noch Kirchen gebaut.

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