15.3.08

St. Georg, Adlum

Ein Leser unseres Blogs hat uns auf den Fall der St. Georgskirche in Harsum-Adlum (Bistum Hildesheim) aufmerksam gemacht.

Pfarrer Winfried Henze bittet dort die Kirchenbesucher um ihr Gebet:

"Dieses Gotteshaus ist vom Bischöflichen Generalvikariat Hildesheim als 'entbehrlich' eingestuft worden. Alle, die es betreten, sind eingeladen, für unseren Bischof und die Mitglieder seiner Verwaltung um die Gaben des Heiligen Geistes zu beten, besonders um den Geist der Weisheit und des Verstandes."

Direkte Pläne zur Schließung oder Profanierung der Kirche gibt es laut Göttinger Tageblatt nicht, jedoch wird sie zu den "nicht unbedingt notwendigen" Kirchengebäuden gezählt, für die das Bistum die Baukostenzuschüsse einstellen will.

Das Göttinger Tageblatt weiter:
Pfarrer Henze bezeichnete die Schließungspläne in der „Hildesheimer Zeitung“ als Katastrophe. Er wies darauf hin, dass sich das Bistum gar nicht von der Adlumer Kirche trennen könne, weil diese der Kirchengemeinde gehöre. Wenn das Bistum die Bauzuschüsse streiche, könne es doch der Gemeinde die Miet- und Pachteinnahmen überlassen, die sie bisher ans Bistum abgegeben hat.Im Bistum hieß es gestern, dass Pfarrer Henze seine Vorschläge in den zuständigen Gremien diskutieren müsse.

Generalvikar Werner Schreer zeigte sich stark berührt von der „emotional aufgeladenen Kritik“. Bei allem Verständnis dafür, dass die Menschen an ihren Kirchen hängen, gebe es angesichts der sinkenden Zahlen von Katholiken, keinen anderen Weg, als sich von Gotteshäusern zu trennen. „An vielen Orten trauen wir den Menschen auch zu, dass sie die Erhaltung ihrer Kirche selbst in die Hand nehmen können“, erklärte Schreer. Deshalb werde das Bistum viele Kirchen „den Menschen vor Ort anvertrauen“.

St. Elisabeth, Münster

Die Pfarrgemeinde St. Elisabeth hatte bereits 2001 mit der Gemeinde Herz Jesu fusioniert, in ihrer nach dem Krieg erbauten Kirche gab es schon seit einiger Zeit keine deutschsprachigen Gottesdienste mehr, und die polnische Gemeinde, die St. Elisabeth für ihre Gottesdienste nutzte, soll nach St. Antonius umziehen - damit steht nach einem Bericht des Stadtmagazin Echo wohl fest, daß die Kirche St. Elisabeth zum Ende des Jahres profaniert wird.

Über die weitere Nutzung ist noch nicht entschieden; aktuell sollen mehrere Architekten um Entwürfe für das Gelände gebeten werden.

10.3.08

15 bis 20 Kirchen in Frankfurt

Ein Viertel bis ein Drittel der heute rund 60 protestantischen Kirchen in Frankfurt am Main stehen in absehbarer Zeit zur Disposition, berichtet die FAZ. Die Kirche habe in den vergangenen zehn Jahren über ihre Verhältnisse gelebt und Gebäude nur wegen der guten Rücklagen halten können, zitiert die FAZ den Vorsitzenden eines Ausschusses, der nun über Kriterien für Schließung oder Erhaltung berät. Nach dessen Ansicht wären in den nächsten zehn Jahren 42 Millionen Euro nötig, um alle kirchlichen Gebäude zu unterhalten. An Einnahmen aus der Kirchensteuer stünden dem nur 20 Millionen Euro gegenüber.